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Die Medienbranche setzt im 21. Jahrhundert voll auf Digitalisierung: Filme werden digital gedreht und zum Beispiel mit Virtual-Reality-Elementen angereichert. Jetzt zieht die Postproduktion nach. Hier beschleunigen Metadaten den verteilten Zugriff auf Filme sowie Videosequenzen und ermöglichen zudem automatisierte Prozesse. Damit das reibungslos funktioniert, sollte Storage auf objektbasierten Datenspeichern beruhen.

Wer im Bereich IT- und Technik-Ausstattung in der Medienbranche arbeitet, weiß es längst: Filme sind Videostreams und damit Daten. Entsprechend sollten sie in allen Phasen ihrer Lebenszyklen auch als IT betrachtet werden. Damit in der Postproduktion Abläufe digitalisiert und zunehmend automatisiert ablaufen können, spielt es eine entscheidende Rolle, die Videostreams durchgängig mit umfangreichen Metadaten anzureichern. So erhalten sie per Sublines zusätzliche technische und inhaltliche Informationen. Über diese eindeutigen Bezeichner (UID) lassen sich einzelne Sequenzen oder zum Beispiel die Tonaufnahmen zu einer bestimmten Szene aus dem heterogenen Datenbestand schnell herausfiltern. Außerdem bilden Metadaten die Basis für KI-gestützte automatische Prozesse wie die Rauschunterdrückung.

Damit die Teams möglichst viele Informationen unabhängig vom Dateiformat zu einem Film zusammentragen können, bietet es sich an, die Daten in Objekten und Buckets abzuspeichern. Das erleichtert die Zusammenarbeit erheblich. Denn in der Regel stellen mehrere Teams parallel an unterschiedlichen Orten und mit verschiedensten Endgeräten einen Film fertig. Sie stimmen zum Beispiel Tonverfahren und Farbräume ab. Das erfordert viele Absprachen, bei denen alle Beteiligten einen schnellen Zugriff auf dieselben Daten benötigen. Virtualisierung und Cloud-Techniken drängen sich hier geradezu auf.

Wie sich die neue Arbeitsweise auf das Storage-System auswirkt

Das Storage-System muss also große, heterogene Datenmengen erfassen, speichern und sie für Analysen sowie die weitere Verarbeitung, Nachbereitung und Verteilung katalogisieren und schnell zur Verfügung stellen können. Darüber hinaus müssen die Inhalte verwaltet, erhalten und geschützt werden. Massive Skalierbarkeit, Zugriff, Sicherheit und Haltbarkeit der Daten sind dabei wichtige Faktoren.

Ein objektbasiertes Software-Defined Storage (SDS) mit einem linear skalierbaren Speicherpool ermöglicht den Teams einen Zugriff über verschiedenste Endgeräte und wächst flexibel mit der Flut an zusätzlichen Metadaten mit. Da die User oft hochauflösende Videostreams bearbeiten, sollten Sie High-Performance-Systeme mit schnellem Flash-Speicher und einer optimalen Netzanbindung einsetzen. Für Back-up und Archivierung reichen Festplattenlaufwerke.

Bei der objektbasierten Storage Solution wird die Datenverfügbarkeit durch Erasure Coding erreicht. Dabei werden die Daten in Fragmente zerlegt, erweitert, mit redundanten Datenstücken kodiert und an verschiedenen Orten gespeichert. Zur Wiederherstellung der Daten benötigt das System nur eine Teilmenge der redundanten Datensätze, was sowohl die Wiederherstellungszeiten als auch die verlustbehaftete Codierung verringert.

Warum integrierte Security so wichtig ist

Wenn mehrere Personen über das Internet auf die Daten zugreifen können, sind entsprechende Sicherheitsmechanismen wie rollenbasierter Zugriff, mehrstufige Authentifizierung, Firewall-Schutz und ähnliche Maßnahmen unverzichtbar. Schließlich sollen vor der Erstausstrahlung oder Premiere keine Filmsequenzen oder Spoiler ungewollt nach außen dringen. Die Storage-Lösung bestehend aus Hard- und Software muss diese Funktionen einfach zugänglich und möglichst bedienerfreundlich bereitstellen.

Was vor Ransomware-Ang­riffen schützt

Darüber hinaus benötigt die Lösung einen wirksamen Schutz gegen eine Verschlüsselung durch Ransomware. Hier bietet sich Immutable Storage, z.B. für Back-ups auf Festplatten an. Die gespeicherten Datenobjekte sind dann für eine vorab festgelegte Zeitspanne unveränderlich. Hacker können sie in dieser Zeit die Daten weder verschlüsseln noch löschen oder sonst in irgendeiner Weise manipulieren. Selbst mit Administratorenrechten klappt der Zugriff nicht, weil das System auch den privilegierten Zugang verhindert. Das stellt sicher, dass Medienunternehmen stets eine garantiert nicht infizierte Kopie des Contents für eine schnelle Wiederherstellung der Daten oder des Films griffbereit hat.

Wie wir Storage für die Postproduktion umsetzen

Da jedes Medienunternehmen und jeder Bereich unterschiedliche Anforderungen hat, haben wir für diese Branche zwei Storage-Pakete geschnürt. Die rein objektbasierte Variante eignet sich hervorragend für den gemeinsamen Zugriff auf Videodaten per Metadaten an. Die zweite bietet sich insbesondere für heterogene Umgebungen an, bei denen extrem kurze Latenzen etwa für das Videostreaming gefordert sind.

  • Für rein objektbasierte Storage-Umgebungen

    Das erste basiert auf unserer Software-Defined-Storage-Plattform Cloudian Sasquatch® SDS HyperStore® Cluster powered by Cloudian®. Diese Plattform nutzt nativ das S3-Protokoll und ist deshalb ideal für rein objektbasierte Storage-Umgebungen geeignet. Anwendern steht damit eine leistungsfähige, Google-ähnliche Suchfunktion über Metadaten zur Verfügung. Ferner ist die Lösung mit Cloudian S3 Object-Lock für immutable Backups ausgestattet und somit vor Ransomware-Angriffen bestens geschützt. Dieses Security-Tool wurde auf der NAB 2020 zum Produkt des Jahres gekürt. Die SDS-Plattform kann auf Yowie®-Storage-Appliances (ab 30 TByte) genauso wie auf einem BigFoot®- Storage-System laufen, das sich für höchste Speicher- und Rechenkapazitäten auslegen lässt und hohe Dichte mit großer Rechenleistung kombiniert. Dabei kommen nur handverlesene Qualitätskomponenten zum Einsatz – abgestimmt auf die jeweiligen Anforderungen. Ein 4-HE-Chassis kann beispielsweise bis zu 48 Festplatten plus acht SATA-SSDs plus vier NVMe-SSDs aufnehmen. Um den IOPS-Durchsatz von Festplatten zu verdoppeln, können auch Platten mit MACH.2-Technologie verwendet werden, die einen parallelen Zugriff auf zwei Festplattenbereiche erlaubt. Hinzu kommen ein oder mehrere Controller und CPUs nach Wunsch.

  • Für heterogene Storage-Umgebungen

    Wer eine Storage-Lösung für heterogene Speicherumgebungen sucht, in der Daten file-, objekt- und blockbasiert gehalten werden können, sollte besser unsere Unified-Storage-Lösung Sasquatch® SDS Datacenter File System powered by Quobyte® verwenden. Diese SDS-Lösung unterstützt unter anderem S3, Linux, NFS, Windows und Apache Hadoop. Das gewährleistet eine reibungslose Zusammenarbeit zwischen Windows, Mac und Linux. Sie ist für rechenintensive Prozesse mit großen Datenmengen ausgelegt und bietet dabei einen bisher unerreicht hohen I/O-Datendurchsatz mit einer konsistenten Latenz von unter einer Millisekunde. Außerdem erzielt diese SDS dank Prefetching bei 4K-Streams eine jitterfreie Wiedergabe von Videos, und zwar selbst bei mehreren gleichzeitig laufenden Videostreams. Damit stellt sie zum Beispiel eine ideale Lösung für Streaming-Dienste dar.

Warum uns individuelle Lösungen so wichtig sind

Jedes Unternehmen, das Videostreams künftig effizienter bearbeiten und verwalten möchte, benötigt eine leistungsfähige Storage-Umgebung, die entweder für objektbasiertes oder Unified-Storage ausgelegt ist. Unabhängig davon sollte sie umfangreiche Security-Mechanismen zur Gewährleistung der Datensicherheit enthalten. Je nach Einsatz der Lösung variieren zudem die Anforderungen an Speicherkapazitäten, Aufteilung von Hot und Warm Data sowie die örtliche Verteilung der Storage-Kapazitäten oft erheblich. Deshalb bieten wir Ihnen eine auf Ihre Umgebung maßgeschneiderte Speichersystem-Lösung an, die mit Ihren Daten mitwachsen kann.

Weitere Informationen:

Sasquatch® SDS HyperStore® Cluster powered by Cloudian®
Sasquatch® SDS Datacenter File System powered by Quobyte®
BigFoot®-Programm
Yowie®-Storage-Appliances

Wenn Sie Fragen dazu haben, wenden Sie sich bitte an info@rnt.de.